Freigänger fressen bis zu 12 Mahlzeiten am Tag in Form von Mäusen, Vögel, etc.! Sie nehmen ihre Nahrung also periodisch in kleineren Mengen auf. Im Gegensatz zum Hund, dessen Verdauung darauf ausgelegt ist, mit einem Mal sehr große Futtermengen zu sich zu nehmen und dann mitunter über einen längere Zeitraum nichts mehr.
Von ihrer Beute fressen Katzen vornehmlich Fleisch und Knochen, Herz und Hirn. Anders als Hunde, lassen Katzen in der Regel den Verdauungstrakt der Beutetiere liegen. Sie benötigen die darin enthaltenen pflanzlichen Nährstoffe offenbar nicht. Auch Kohlenhydrate kann die Katze mangels des für die Verdauung benötigten kohlenhydrat-spaltenden Enzyms nicht verwerten. Sie sind reine Fleischfresser!
Was bedeutet das nun für die Fütterung von Hauskatzen? Ihr Nährstoffbedarf ist ja der gleiche, wie der ihrer frei laufenden Freunde?
Das Beste, was Sie ihrer Katze an Nahrung anbieten können ist eine Mahlzeit, die zu 95% aus frischem, rohem Fleisch, Fett, Knorpel und Knochen und zu 5% aus Ballaststoffen besteht.
BARF für Katzen
- Der Fleischanteil darf neben durchwachsenem Muskelfleisch, Leber, Herzfleisch durchaus 25-30% ganze oder gewolfte Knochen beinhalten.
- Sollte die Katze diese verweigern oder Sie können sie nicht füttern, muss Calcium in Form von Eierschalenpulver zugegeben werden.
- Ballaststoffe können Sie in Form von Kokosflocken, Reisflocken, Dinkelflocken oder Sesamflocken füttern. Diese Ballaststoffe ersetzen das Fell des Beutetiers und sie regen die Darmtätigkeit an.
- Als Kräuter eignen sich Petersilie, Katzenminze oder Katzengras.
- Idealerweise hat Ihre Hauskatze wie die Freigänger die Möglichkeit, ihre Mahlzeiten über den Tag verteilt in mehreren Portionen aufzunehmen.
Zusätze
- Lachsöl ist eine wichtige Quelle für Omega 3 Fettsäuren und Arachidonsäure
- die für die Katze essentielle Aminosäure Taurin sollte täglich z.B. durch Grünlippmuschelpulver ergänzt werden, wenn der Bedarf nicht durch die Fütterung von z.B. Hühnerherzen (Herzfleisch allgemein), Lammfleisch, Fisch (Dorsch, frischer Thunfisch) oder Shrimps/Meeresfrüchte mit der Mahlzeit gedeckt ist.
Für die Fütterungsmenge wird immer das Soll-Gewicht der Katze zugrunde gelegt.
- 2 – 6 Monate: 4 -5% des Körpergewichts in g
- ab 6 Monate: 3 bis 3,5% des Körpergewichts in g
- Senioren: 2 – 2,5% des Körpergewichts in g
Es gibt inzwischen auch für Katzen BARF-Menüs mit einer optimalen, fertigen Mischung. Als Alternative bieten sich kalt abgefüllte Nassfutter an. Da sie nicht hoch erhitzt werden, bleiben auch hitzelabile Nährstoffe wie z.B. Taurin erhalten und es müssen keine synthetischen Vitamine oder andere Nährstoffe nachträglich wieder zugefügt werden.
Flüssigkeitsbedarf
Katzen decken ihren Flüssigkeitsbedarf in der Natur durch das Blut der Beutetiere und trinken ansonsten recht wenig. Daher ist von eine Fütterung mit Trockenfutter dringend abzuraten, da die Katzen dann nicht automatisch mehr trinken. Flüssigkeitsmangel und stark konzentrierter Harn belastet die Nieren und kann zu Harnsteinen führen.