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Welche Gemüse- und Obstsorten beim barfen füttern?

Wie in “BARF Grundregeln für Hunde” bereits erwähnt, sollten eine BARF Mahlzeit aus ca. 70-80% tierische Bestandteilen und ca. 20-30% pflanzlichen Bestanteilen bestehen.
In der Natur würde der Hund, wie auch seine Verwandten der Wolf und der Wildhund, den mit Pflanzenfasern gefüllten Verdauungstrakt seiner Beute fressen, um seinen Bedarf an pflanzlichen Nahrungsbestandteilen zu decken.
Ballaststoffe dienen der Darmreinigung, unterstützen die Darmperistaltik und führen außerdem wichtige Verdauungsenzyme zu.

Der Anteil an Gemüse sollte ca. 2/3 und der Anteil an Obst 1/3 ausmachen. Dies entspricht einem Rohfasergehalt von ca. 0,4%. Größeren Mengen wirken sich negativ auf die Verdaulichkeit aus und erhöhen zudem die Kotmenge.

Aber welche Obst- und Gemüsesorten sind am besten geeignet und welche sollten auf keinen Falle verfüttert werden?
Die nachfolgenden Angaben sind auf die Fütterung von gesunden Hunde ausgelegt. Bei kranken Tieren können einzelne Sorten oder die Art der Zubereitung aus therapeutischen Gründen abweichen.

Obst und Gemüse kann roh geraspelt oder leicht gedünstet und anschließend püriert verfüttert werden. Es gibt Besonderheiten wie beispielsweise Kartoffeln, die NIEMALS ROH verfüttert werden dürfen.

Geeignete Gemüsesorten:

  • Karotten
  • Zucchini
  • Kürbis
  • Feldsalat, Rucola und andere gründe Salate
  • Chinakohl (bläht nicht und ist leicht verdaulich)
  • Pastinaken
  • Kartoffeln (kochen!)
  • Süßkartoffeln (kochen!)
  • Spinat, Mangold, Rote Beete in Maßen wegen des geht hohen Gehalts an Nitrat und Oxalsäure
  • Sellerie und Fenchel in Maßen wegen der ätherischen Öle (1x pro Woche)
  • rote Paprika (ALLE grünen Stellen MÜSSEN entfernt werden)
  • sehr reife Tomaten

Gemüse- und Obstsorten bei Naturfutter im Angebot:

Nitrat: Nitrat wird im Körper zu Nitrit umgewandelt und ist die Vorstufe krebserzeugender Nitrosamine.

Oxalsäure: Oxalsäurehaltige Gemüse binden Kalzium im Körper und sind deshalb besonders für heranwachsende Hunde nicht geeignet. Zudem kann es zu Kalziumoxalatsteinen (Blasen-/Harnsteinen) führen.

NICHT füttern:

  • rohe Bohnen
  • rohe Hülsenfrüchte
  • rohe Kartoffeln
  • Zwiebelgewächse (die für den Hund toxische Menge liegt bei 5g pro kg Körpergewicht)
  • grüne und gelbe Paprika
  • unreife Tomaten

Knoblauch ist in geringen Mengen verfüttert durchaus gesund für den Hund und hilft bei der Parasitenabwehr. Die toxische Menge liegt wie bei den Zwiebeln bei 5g pro kg Körpergewicht! Eine Zehe wiegt in etwa 3g!

Geeignete Obstsorten:

  • Äpfel
  • Birnen
  • Heidelbeeren
  • Brombeeren
  • Himbeeren
  • Erdbeeren
  • Bananen, Mango, Kiwi und andere sehr süße Früchte nur in Maßen wegen des hohen Zuckergehalts

Verbotene Früchte:

  • Weintrauben und Rosinen sind für manche Hunde toxisch. Manche vertragen sie sehr gut. Die genaue Ursache dafür ist unklar, ggf. sind Spritzmittel der Auslöser. Kerne wegen des Blausäuregehalts immer entfernen!
  • Holunderbeeren
  • Kapstachelbeeren
  • Sternfurcht
  • Quitten

Verweigert Ihr Hund Obst und Gemüse, gibt es 2 Tricks, die Sie ausprobieren können:

  • Obst/Gemüse gut püriert unter das Fleisch mischen
  • mit Fischöl, Joghurt oder Brühe (keine Instant Brühe) übergießen

Kräuter:

Wild- und Gartenkräuter sollten regelmäßig zur Ernährung Ihres Hundes zählen. Sie liefern wichtige sekundäre Pflanzenstoffe und Omega 3-Fettsäuren.

  • Petersilie, Basilikum, Dill, Bordetsch, Kerbel, Liebstöckel, Brennnessel, Löwenzahn, Estragon, Alfalfa, Giersch, Schafgarbe, Sauerampfer, Ackerschachtelhalm, Rosmarin, Pfefferminze, Salbei

Heilkräuter wie Teufelskralle, Johanniskraut, Himbeerblatt, Beinwell, Katzenkralle, uv.m. sollten nur für therapeutische Maßnahmen verfüttert werden.

Verwenden Sie einfach saisonal die Obst- und Gemüsesorten sowie Kräuter, die Sie auch für Ihre Küche kaufen und geben Sie Ihrem Hund davon etwas ab! Getrocknetes Barf-Obst oder Flocken ersetzen nur bedingt die Vitaminvielfalt von frischem Gemüse und Obst, sind aber dennoch eine gute Alternative.