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In unseren Beratungsgesprächen stellen wir immer wieder fest, dass BARF noch immer viele Hunde- und Katzenbesitzer abschreckt! Viele fürchten es sei zu kompliziert oder haben Angst Fehler zu machen. Und das ist sicher auch nicht ganz unberechtigt!

Aber eine biologisch artgerechte Rohfütterung kann ganz einfach sein, wenn man ein paar Grundregeln beachtet!

  • BARF bedeutet nicht einfach die Fütterung von reinem Muskelfleisch!
  • Für Hunde sollten die BARF Mahlzeit aus ca. 70% tierische Bestandteilen und ca. 30% pflanzlichen Bestanteilen bestehen.
  • tierischen Komponenten: Wichtig für die Versorgung mit allen Nährstoffen ist eine Mischung aus ca. 50% durchwachsenem Muskelfleisch (mit Fettanteil), 15% Innereien wie Leber, Niere, Lunge o.ä., 15% Pansen oder Blättermagen und ca. 20% Knochen (gewolft oder roh).
  • pflanzliche Komponenten: Gemüse, Kräuter und Obst können roh geraspelt oder gedünstet und püriert gefüttert werden. Dabei sollte der Anteil an Gemüse überwiegen und Obst nur etwa 1/4 ausmachen.
  • Außerdem können in die 30% pflanzlichen Anteil auch Kohlenhydrate in Form von Pseudogetreiden (gequollene Hirse, Buchweizen, Quinoa, Amaranth) eingebaut werden. Gekochte Kartoffeln oder Süßkartoffeln sind ebenfalls möglich.
  • Zudem ist die Zugabe von Fetten/Ölen für die Verwertung der fettlöslichen Vitamine wichtig sowie zur Versorgung mit Omega 3,6 und 9-Fettsäuren. Besonders geeignet sind Lachsöl oder Leinöl. Als Fettergänzung einer mageren Mahlzeit eigen sich Lammfett, Gänseschmalz oder auch Kokosöl.
  • Es müssen nicht in jeder Mahlzeit immer alle Komponenten abgedeckt werden. Wichtig ist eine regelmäßige Versorgung mit Allem über die Woche.

Auf Nummer Sicher gehen Sie mit BARF-Menüs, die bereits das richtige Mischungsverhältnis aller wichtigen tierischen Bestanteile haben und Sie nichts mehr selbst zusammenstellen müssen. Achten Sie hierbei bitte auf einen ausreichenden Fettgehalt. Ist dieser unter 8-10%, sollten Sie Kokosfett, Gänsechmalz, Lammfett oder Butterfett ergänzen.

  • Für die Fütterungsmenge wird immer das Soll-Gewicht des Hundes zugrunde gelegt.
    • Junge Hunde: 4-5% des Körpergewichts in g
    • erwachsene Hunde: ca. 2-3% des Körpergewichts je nach Aktivitätsgrad

Freigänger fressen bis zu 12 Mahlzeiten am Tag in Form von Mäusen, Vögel, etc.! Sie nehmen ihre Nahrung also periodisch in kleineren Mengen auf. Im Gegensatz zum Hund, dessen Verdauung darauf ausgelegt ist, mit einem Mal sehr große Futtermengen zu sich zu nehmen und dann mitunter über einen längere Zeitraum nichts mehr.

Von ihrer Beute fressen Katzen vornehmlich Fleisch und Knochen, Herz und Hirn. Anders als Hunde, lassen Katzen in der Regel den Verdauungstrakt der Beutetiere liegen. Sie benötigen die darin enthaltenen pflanzlichen Nährstoffe offenbar nicht. Auch Kohlenhydrate kann die Katze mangels des für die Verdauung benötigten kohlenhydrat-spaltenden Enzyms nicht verwerten. Sie sind reine Fleischfresser!

Was bedeutet das nun für die Fütterung von Hauskatzen? Ihr Nährstoffbedarf ist ja der gleiche, wie der ihrer frei laufenden Freunde?
Das Beste, was Sie ihrer Katze an Nahrung anbieten können ist eine Mahlzeit, die zu 95% aus frischem, rohem Fleisch, Fett, Knorpel und Knochen und zu 5% aus Ballaststoffen besteht.

BARF für Katzen

  • Der Fleischanteil darf neben durchwachsenem Muskelfleisch, Leber, Herzfleisch durchaus 25-30% ganze oder gewolfte Knochen beinhalten.
  • Sollte die Katze diese verweigern oder Sie können sie nicht füttern, muss Calcium in Form von Eierschalenpulver zugegeben werden.
  • Ballaststoffe können Sie in Form von Kokosflocken, Reisflocken, Dinkelflocken oder Sesamflocken füttern. Diese Ballaststoffe ersetzen das Fell des Beutetiers und sie regen die Darmtätigkeit an.
  • Als Kräuter eignen sich Petersilie, Katzenminze oder Katzengras.
  • Idealerweise hat Ihre Hauskatze wie die Freigänger die Möglichkeit, ihre Mahlzeiten über den Tag verteilt in mehreren Portionen aufzunehmen.

Zusätze

  • Lachsöl ist eine wichtige Quelle für Omega 3 Fettsäuren und Arachidonsäure
  • die für die Katze essentielle Aminosäure Taurin sollte täglich z.B. durch Grünlippmuschelpulver ergänzt werden, wenn der Bedarf nicht durch die Fütterung von z.B. Hühnerherzen (Herzfleisch allgemein), Lammfleisch, Fisch (Dorsch, frischer Thunfisch) oder Shrimps/Meeresfrüchte mit der Mahlzeit gedeckt ist.

Für die Fütterungsmenge wird immer das Soll-Gewicht der Katze zugrunde gelegt.

  • 2 – 6 Monate: 4 -5% des Körpergewichts in g
  • ab 6 Monate: 3 bis 3,5% des Körpergewichts in g
  • Senioren: 2 – 2,5% des Körpergewichts in g

Es gibt inzwischen auch für Katzen BARF-Menüs mit einer optimalen, fertigen Mischung. Als Alternative bieten sich kalt abgefüllte Nassfutter an. Da sie nicht hoch erhitzt werden, bleiben auch hitzelabile Nährstoffe wie z.B. Taurin erhalten und es müssen keine synthetischen Vitamine oder andere Nährstoffe nachträglich wieder zugefügt werden.

 

Flüssigkeitsbedarf
Katzen decken ihren Flüssigkeitsbedarf in der Natur durch das Blut der Beutetiere und trinken ansonsten recht wenig. Daher ist von eine Fütterung mit Trockenfutter dringend abzuraten, da die Katzen dann nicht automatisch mehr trinken. Flüssigkeitsmangel und stark konzentrierter Harn belastet die Nieren und kann zu Harnsteinen führen.