Keine Angst! Sie brauchen keinen Taschenrechner und auch kein Studium, um Ihren Hund auf eine BARF Fütterung umzustellen. Für uns selbst wiegen wir  ja auch nicht jeden Tag ab, ob wir ausreichend Calcium, Eisen, Fett oder Eiweiß zu uns nehmen!

Wichtig ist, dass die Nahrung abwechslungsreich und frisch ist! Das gilt für den Hund, wie auch für uns selbst!

In unseren vorangegangenen Blog-Beiträgen finden Sie ausführliche Informationen, welche Gemüse-/Obst- und Fleischsorten für die Fütterung geeignet sind, welche Zusammensetzung an Muskelfleisch, Fett, Innereien, Knochen, Gemüse/Obst und  Ölen die Rationen haben sollten und viele weitere nützliche Tipps.

Startklar?
Zur Vorbereitung sollten Sie lediglich etwas Platz im Tiefkühlschrank schaffen, sich ein scharfes Messer zulegen, mit dem Sie problemlos Fleisch schneiden können und eine Möglichkeit haben, Gemüse und Obst zu raspeln oder z.B. mit einer Küchenmaschine zu zerkleinern. Auch ein Pürrierstab und eine Küchenwaage sind gute Helfer!

Sie können die Umstellung bei einem gesunden Hund problemlos von einem auf den anderen Tag vollziehen. Mischen Sie auf keinen Fall Trockenfutter und Frischfleisch!

Wichtig ist, den Verdauungstrakt bei der Umstellung nicht zu überfordern. Magen, Bauchspeicheldrüse und auch der Darm müssen sich auf die neue Nahrung und Nährstoffzusammensetzung erst einstellen. Führen Sie unterschiedliche Fleischsorten nach und nach ein und starten Sie auch zunächst ohne Knochen, Innereien und mit nur einer Gemüsesorte.

Los geht´s!
Starten Sie für die erste Woche mit einem leicht verdaulichen Muskelfleisch wie Pute oder Hühnchen. Auch sollten Sie zunächst nur eine Gemüsesorte wählen. Am besten eignen sich dazu Karotten oder Zucchini.

Naturfutter-Tipp: Mischen Sie am besten direkt die ausreichende Menge für eine ganze Woche zusammen! Dann einfach portionieren, einfrieren und nach Bedarf wieder auftauen!

Als Fettquelle geben zu dem mageren Fleisch etwas Gänseschmalz, Schweineschmalz, Butterfett oder Kokosfett hinzu.

Bereit für den nächsten Schritt?
Wird Fleisch und Gemüse gut vertragen, können Sie jetzt ergänzend Hühnerhälse oder -flügel als Knochenanteil hinzugeben. Möchten oder können Sie keine Knochen füttern, sollte Algenkalk, Hirschhornmehl oder Eierschlalenpulver als Calciumquelle zugefüttert werden. Auch Innereien wie Hühnerleber können jetzt mit in den Futternapf.

Geben Sie Ihrem Hund 1-2 Wochen Zeit, bis Sie die nächste Eiweißquelle z.B. Rindfleisch einführen. Wird diese gut vertragen, füttern Sie jetzt auch tierische Nebenerzeugnisse wie Pansen, Blättermagen, Knorpel, u.ä. zu.

Beobachten Sie die Verdauung Ihres Hundes und gehen Sie den nächsten Schritt immer erst dann, wenn sicher keine Verdauungsprobleme auftreten. Ansonsten gehen Sie einen Schritt zurück und warten, bis sich alles normalisiert hat.

Was Sie tun können, um Ihren Hund während der Umstellung  zu unterstützen?
Es kann in den ersten Tagen durchaus zu Durchfall oder auch einmal Erbrechen kommen. Diese Symptome sollten aber spätestens nach 2-3 Tagen abklingen. Sie können Ihren Hund unterstützen, indem Sie ihm Darmbakterien (Probiotika wie z.B. Probiotic oder Basis-Damaufbau) verabreichen, um die Darmflora aufzubauen. Zur Beruhigung des Magens kann bei Erbrechen und gelegentlichem Spucken Leinsamenschleim ca. 15 Minuten vor dem Füttern gegeben werden.

Nach der Umstellung
Es reicht, wenn Sie nach der erfolgreichen Umstellung ca. 3 verschiedene Fleischsorten (Eiweißquellen) im Wechsel füttern. Bei Obst, Gemüse und Kräutern wechseln Sie nach Saison und Verfügbarkeit nach Belieben durch. Je vielfältiger die Vitaminquellen, umso besser.

Sie werden sehen, wie positiv sich die Futterumstellung auswirkt:

  • die Stuhlmenge wird geringer
  • der Stuhl wird fester
  • der Hund trinkt weniger
  • besser definierte Muskulatur
  • glänzendes Fell
  • mehr Freude am Fressen

 

Futterverweigerung?
Sollte Ihr Hund das neue Futter verweigert, versuchen Sie es mal mit einem der folgenden Tricks:

  • Fleisch und Gemüse mit warmer Brühe übergießen
  • Fleisch in Kokosfett leicht anbraten
  • Gemüse andünsten, pürieren und unter das Fleisch mischen

Einige Hunde sind aufgrund der Geschmacksverstärker in den Fertigfuttern verwöhnt und müssen erst lernen, das neue Futter als “genießbar” einzustufen und zu akzeptieren! Der Hund kann durchaus mal 2 Tage auf Futter verzichten, solange immer ausreichend frisches Wasser zur Verfügung steht. Bleiben Sie also konsequent! 🙂 Sie werden sehen! Wenn erstmal probiert hat, ist das industrielle Futter schnell vergessen.

Sollten Sie Fragen oder Probleme haben, melden Sie sich gerne bei uns!

Wenn Ihnen der Aufwand zu groß ist oder Sie unsicher sind, eignen sich auch hervorragend bereits fertig gemischte Barf-Menüs. Diese haben bereits ein gutes Mischungsverhältnis an durchwachsenem Muskelfleisch, Innereien, gewolften Knochen, Gemüse/Obst und Öl.

Legen Sie los! Es ist nie zu spät, gesund zu fressen!

Zunächst mal wünschen wir allen Zwei- und Vierbeinern ein glückliches und vor allem gesundes Jahr 2017!

Damit das gelingt, und wir alle bei diesem schmuddeligen, trüben Januarwetter fit bleiben, sollten wir auf unsere Ernährung achten und unsere Abwehrkräfte stärken!

Zum Glück haben wir ja unsere Fellnasen, die uns Tag für Tag einen Grund geben, uns draußen an der frischen Luft zu bewegen! Dank ihnen dürfen wir durch den Schnee (oder auch Schneematsch) toben und sind damit allen Nicht-Hundebesitzern in Sachen “Bewegung an der frischen Luft” schonmal einen großen Schritt voraus!

Aber wir sollten zusätzlich darauf achten, ausreichend Vitamine zu uns nehmen! Das gilt für uns und genauso für unsere Hunde und Katzen. Bei chronischem Vitaminmangel können schleichend Krankheiten entstehen.

Wir von NATURFUTTER haben deshalb ein kleines Vitamin ABC mit wertvollem Wissen und Tipps für den Napf und unseren eigenen Teller für Sie zusammengestellt! Viel Spaß beim lesen!

 

Wozu sind Vitamine überhaupt wichtig?

  • Knochenentwicklung
  • Blutgerinnung
  • die DNA-Synthese
  • setzen Energie aus Nahrung frei
  • Radikalfänger
  • Nervensystem
  • u.v.m.

 

Welche Vitamine gibt es?

  • wasserlösliche Vitamine B und C

Wasserlösliche Vitamine können wir nicht überdosieren, da der Körper den Überschuss einfach mit dem Urin ausscheidet.

  • fettlösliche Vitamine A, D, E & K

Vorsicht ist bei den fettlöslichen Vitaminen geboten! Überschüsse werden im Fettgewebe gespeichert und können toxische Wirkung haben.

Lebensmittel, die fettlösliche Vitamine enthalten sollen im Optimalfall immer zusammen mit etwas Öl/Fett gegessen werden, um ihre Aufnahme zu ermöglichen.

 

Vitamin C (Ascorbinsäure)

Vitamin C ist nötig, damit der Körper Kollagen für unser Knochen,- Binde und Zahngewerbe herstellen kann. Bei einem Mangel kommt es zu:

  • gestörter Knochenentwicklung
  • Fehlbildungen der Knochen
  • Blutarmut
  • verzögerte Wundheilung
  • Kapillarblutungen

Vitamin C können Hunde und Katzen im Gegensatz zu uns selbst in der Leber herstellen. Bei Krankheiten kann aber eine Ergänzung von Wirt C dennoch sinnvoll sein. Z.B. bei Immunkrankheiten, Brandwunden oder Gelenkproblemen.

Top-Vitamin C-Quellen: Hagebuttenpulver, Sanddorn, Acerola, schwarze Johannisbeeren

 

Vitamin B-Komplex

Die B-Vitamine haben vielfältige Aufgaben im Organismus und sind wichtig für unseren Energiestoffwechsel. Sie sind u.a. zuständig für den Aufbau von Gewebe, die Erhaltung und das Wachstum unserer Zellen sowie für die Blutbildung. Bei einem Mangel kann es je nach Vitamin zu Krankheiten kommen wie:

  • Demenz
  • Störungen im Nervensystem
  • Hautkrankheiten
  • Fruchtbarkeitsstörungen
  • Wachstumsstörungen
  • Nierenschäden
  • Oxalatsteine (Katze)

 

B-Vitamine finden sich in allen tierischen Lebensmitteln wie:

  • Fleisch, Fisch
  • Innereien
  • Eiern
  • Milchprodukten

Aber auch in:

  • Bierhefe
  • Chlorella

Bei einer Fütterung mit Barf-Menüs sind ist die B-Vitaminversorgung durch das Muskelfleisch und den ausreichenden Anteil an Innereien optimal.

 

Vitamin D 

Unterschieden werdend die Provitamine

  • D2 (aus pflanzlichen Quellen)
  • D3 (aus tierischen Quellen)

Vitamin D ist essentiell wichtig für die Regulierung des Calciumstoffwechsels und erhält das Gleichgewicht des Calcium-Phosphorspiegels im Organismus.

Bei einem Mangel an Vitamin D kommt es zu Problemen mit der Minaralisation der Knochen und somit zu Krankheiten wie Rachitis, Osteoporose oder Osteomalazie.

Wir und auch unsere Hunde können das Provitamin D3 aus tierischen Quellen besser verwerten, als die pflanzliche Quelle D2. Es ist enthalten in:

  • Fetthaltigem Fisch
  • Fischöl z.B. Lachsöl
  • Lebertran
  • Butter, Käse
  • Eiern (Eigelb)

Die Umwandlung in aktives Vitamin D findet in der Niere statt.

ACHTUNG! Bei einer Überdosierung z.B. durch synthetisches Vit D kann es zu einer Verkalkung von Gewebe und Gefäßen kommen.

 

Vitamin A

Vitamin A kennen Sie sicher als das “Augenvitamin”. Tatsächlich ist Vitamin A wichtig für das Hell-/Dunkel-Sehen. Aber auch für die:

  • Gesunderhaltung von Haut und Schleimhäuten
  • Förderung des Knochenwachstums
  • Beschleunigung der Wundheilung
  • Synthese von Hormonen
  • Fortpflanzungsfähigkeit

Katzen können das Provitamin Beta Carotin nicht oder nur bedingt in da aktive Vitamin A umwandeln und müssen Vitamin A auf jeden Fall mit der Nahrung aufnehmen! Es ist enthalten in:

  • Leber
  • Lebertran
  • Hühnerfleisch
  • Fischöl
  • Eiern (Eigelb)
  • Karotten
  • Fenchel
  • Spinat, Mangold
  • Feldsalat
  • Brennnessel, Kresse

Bei einem Mangel kommt es zu Sehstörungen, Veränderung von Haut und Haar oder auch Fruchtbarkeitsstörungen.

ACHTUNG: Auch hier ist eine Überdosierung möglich, da es sich um ein fettlösliches Vitamin handelt.

Katze: 100 IE/kg KM
Hund: 75 – 100 IE/kg KM

 

Vitamin E

Vitamin E ist ein wichtiges Antioxidanz. Es wird daher gerne als natürliches Antioxidanz unter dem Begriff “Tocopherole” in industriellem Futter eingesetzt. Es verhindert das Ranzigwerden von Fett und wirkt gegen Geschmacks- und Farbverluste. Im Körper schützt es die Zellen vor oxidativem Stress und spielt eine wichtige Rolle bei der Fortpflanzung.

Zudem schützt Vitamin E auch das sehr reaktionsfreudige Vitamin A!

Enthalten ist Vitamin E vor allem in:

  • Leber
  • grünem Blattgemüse
  • Fenchel
  • Schwarzwurzel
  • Weizenkeimen
  • Sonneblumenkernen
  • Eiern (geringer Gehalt)

Der Bedarf liegt bei einem erwachsene Hunde und bei Katzen bei: 2 – 3 mg pro kg Körpergewicht

 

Vitamin K

Vitamin K wird vom Organismus selbst im Dickdarm produziert und ist in folgenden Lebensmitteln enthalten:

  • Alfalfamehl
  • Leber
  • Fischmehl
  • Geflügelfleisch
  • Eiern
  • Blattgemüse
  • Brokkoli, Blumenkohl
  • Spinat
  • Dill

Für eine zusätzliche Zufuhr von Vitamin K sollten wir lediglich nach einer Antibiotikatherapie oder nach Darmerkrankungen sorgen!

Vorsicht ist bei dem synthetischen Vit K3 geboten. Es versteckt sich hinter dem Begriff Menadion.

Zitat Akademie für Tiernaturheilkunde: “Aus wissenschaftlichen Abhandlungen können folgende Fakten zu Vitamin K3 gesammelt werden, das synthetisch hergestellte Menadion verursacht unter anderem Zytotoxität an Leberzellen, bedingt Radikalbildung aus Enzymen von Leukozyten, kann mutagene Effekte nach sich ziehen und bewirkt Radikalbildung mit einhergehender Serie zytotoxischer Reaktionen. Aus diesem Grund ist Vitamin K3 im Humanbereich bereits seit 1989 nicht mehr zugelassen. Auch die Verbitterung an lebensmittelgewinnende Tiere ist nicht mehr erlaubt. Einzig der Einsatz im Heimtierfuttermittel ist es weiterhin zugelassenen muss zuweilen auf dem Etikett nicht deklariert werden.”